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Zeig', was du kannst!

Show your work - Austin Kleon

Das erwartet dich in diesem Artikel

Jeder von uns hat Talente und hat eine kreative Ader. Die meisten werden sie auch in irgendeiner Weise ausleben. Viele von uns verstecken ihre Talente aber und zeigen sie nie der Öffentlichkeit. "Show your work" von Austin Kleon motiviert dazu nicht nur Kreativität auszuleben, sondern sie auch zu teilen. "Zeig', was du kannst!" ist eine Aufforderung in vier Schritten.


1. Biete etwas werthaltiges kostenfrei an

Werthaltigkeit steht an erster Stelle. Es gibt so viele kostenfreie Angebote (im Netz), dass sie sich vor allem durch den angebotenen Wert unterscheiden. Wenn deine Arbeit keine Relevanz für dein Publikum hat, wirst du nicht herausstechen und nicht gefunden werden - weder off- noch online. Die Werthaltigkeit selbst ist aber schwer zu bemessen. Natürlich kannst du die Zugriffszahlen auf ein Video, ein Foto oder einen Artikel mit denen der Vorwoche vergleichen. Ein anderer Maßstab sind die Interaktionen über Kommentare, Likes, Shares oder Emails, die dich dazu erreichen. Grundsätzlich sind die liebsten Leser/Betrachter/Zuhörer natürlich die Wiederholungstäter, die sich alles, was du teilst, ansehen/anhören.

 

Über das nachfolgend verlinkte Video habe ich dir eine Zusammenfassung von "Show your work" von Austin Kleon eingebaut. Das Buch ist die Basis dieses Artikels. "Show your work" soll dich dazu motivieren deine Leidenschaft nicht nur für dich zu behalten, sondern dir eine Bühne zu suchen und deine Kreativität mit anderen zu teilen. Diese Bühne dient dazu deine Leidenschaft durchaus auch angreifbar zu machen und gleichzeitig offen für Lob und Zuspruch zu sein. Die Bühne ist der Unterschied zwischen "being in motion" und "taking action". Bei "being in motion" bist du lediglich beschäftigt, aber keiner bekommst etwas von deiner Arbeit mit. Sie bleibt in deinen eigenen vier Wänden. Du machst Fotos, nimmst Videos auf, schreibst Artikel, aber es wird nichts veröffentlicht. "Taking action" macht deine Arbeit sichtbar und du setzt dich einem gewissen Risiko aus. Ablehnung, aber auch Zuspruch sind möglich. Menschen können und werden dich von einer weiteren Seite kennenlernen. Diese Hürde gilt es zu überspringen und dazu motiviert dieses Buch. Es lebt von guten Illustrationen und Zitaten und du kannst es in nicht einmal einer Stunde lesen. Es ist dafür da dich zu inspirieren, wenn du dich schrecklich uninspiriert fühlst und vor allem für die Kreativen unter uns ein Gewinn.

2. Mach' es regelmäßig

Die zweite Regel hat mit Regelmäßigkeit zu tun. Gerade im Internet sind die Algorithmen vieler Plattformen, über die man Inhalte teilt, darauf ausgelegt, dass sie in einem festen Rhythmus bespielt werden. Warum? Weil das wiederum die Nutzungsfrequenz der Plattform selbst durch deine Besucher erhöht. Du wirst also von der Plattform belohnt, wenn du regelmäßig deine Arbeit zeigst. Und dabei ist es ganz egal, ob es ein Video bei Youtube, ein Foto bei Instagram oder ein Artikel bei LinkedIn ist. Da kaum einer von uns konsistent täglich etwas wirklich werthaltiges posten wird, ist der Wochenrhythmus das anzustrebende Minimum an Regelmäßigkeit.

 

Auf diesem Blog poste ich seit knapp einem Jahr in jeder Woche einen neuen Artikel. Zunächst immer Sonntags morgens, seit einigen Wochen probiere ich den Montagmorgen aus und schaue mir die Zugriffszahlen dazu im Vergleich an. Mein Ziel ist es in jedem Fall das erste Jahr voll zumachen und diesen Turnus mindestens bis Ende September durchzuhalten (was ehrlicherweise nicht immer ganz leicht ist). Auf meiner Fotoseite Jens Assmann Photography habe ich 2017 bewusst für ein Jahr jede Woche einen Artikel gepostet. Auch das war bisweilen ganz schön anstrengend. Der Vorteil an dieser freiwilligen Selbstverpflichtung ist aber, dass durch die Konsistenz und auch das Volumen deine Reichweite beträchtlich steigt.

3. Such' dir deine Nische aus

Ehrlich gesagt bin ich für Regel Nr. 3 wirklich kein guter Ratgeber. Der Generalist ist nun wirklich das Gegenteil einer Nische, denn genau dagegen trete ich ja an - keine Nische suchen zu müssen, wenn man breit und genrealistisch interessiert ist. Auch meine Fotoseite Jens Assmann Photography ist fotographisch in vielen Genres unterwegs: Street Photography, Landschaften und Reisen. Aber grundsätzlich teile ich die These, dass die Auffindbarkeit gerade in einer (Online-)Welt des fast unbegrenzten Angebots steigt, wenn du eine klare Nische besetzt. Und am besten findest du eine Nische, in der noch Platz für dich und deine Themen ist und die nicht schon gut gefüllt ist. Der Vorteil liegt auf der Hand: Gerade, wenn du eine Nische besetzt, werthaltige Inhalte lieferst und diese online auffindbar machst, wirst du relativ schnell gefunden werden und ein Publikum aufbauen können. Insofern ist mein Ansatz genrealistisch aufgestellt zu sein das bewusste Gegenteil dieser Strategie. Nicht, weil ich mir nicht schnell eine große Leserschaft wünschen würde, sondern weil die Nische einfach nicht meine Sache ist. Die Nische und das Expertentum schränken mich dort ein, wo ich breit interessiert bin. Und breit interessiert sein ist für mich nicht gleichbedeutend mit oberflächlich sein. Aber als Scannerpersönlichkeit gibt es so viele interessante Themen, das ich meine Zeit nicht in einer Nische verbringen möchte. Das nachfolgend Video von Ali Abfall ist übrigens (jenseits des Clickbait-Titels) die Inspiration für diesen Artikel. Die Gewohnheit in jeder Woche etwas zu veröffentlichen (bei ihm ist es in erster Linie ein YouTube-Video) ist der Grund, weswegen sein Kanal in den letzten Jahren explodiert ist.

4. So baust du deine Leserschaft auf

Du lieferst werthaltige Inhalte, egal ob über Video, einen Podcast, Fotos oder Texte. Du produzierst und veröffentlichst diese Inhalte regelmäßig, zum Beispiel jede Woche. Und du hast deine Nische gefunden und besetzt. Nun brauchst du Leser, Zuschauer, Zuhörer, Follower oder wie auch immer du deine Abonnenten nennen willst. Natürlich kannst du sie, wenn deine Leidenschaft sich in irgendeiner Form digitalisieren oder digital verbreiten lässt, über eine beliebige Onlineplattform vertreiben: YouTube, Instagram, Spotify oder LinkedIn wären dafür Beispiele. Das Problem an deinen Followern auf sämtlichen dieser Plattformen ist, dass es nicht "deine" Follower sind. Es sind die Follower des entsprechenden Social Networks und wenn sich dieses überlegt die Regeln der Plattform zu ändern, kannst du nichts dagegen tun. Wir alle kennen die Beispiele von Netzwerken, auf denen nicht einmal mehr deine Follower garantiert alle deine Beiträge ausgespielt bekommen. Wer auch immer den Gedanken in diesen Medienunternehmen hatte, dass ein Content Creator für das Ausspielen seines Inhalts zu den eigenen Abonnenten bezahlen muss (!), hat die Büchse der Pandora geöffnet. Und keiner kriegt sie wieder zu. Eine dermaßen abstruse Idee ist leider längst Realität und Standard geworden.

 

Was ist die Alternative? Die Alternative ist ein bisschen aufwendiger, aber nachhaltig und der einzige Weg, über den du garantiert vollen Zugang zu deinen Nutzern hast (und sie zu dir). Dieser Weg ist aber etwas aufwendiger und zwar für dich und für deine Abonnenten. Es geht um Emailmarketing, klassischerweise über einen Newsletter. Du bietest deine Inhalte ergänzend z.B. zu deiner Website über einen Newsletter an, den du regelmäßig versendest, gern mit zusätzlichen Inhalten, die sonst nirgendwo zur Verfügung stehen. Dieser kann über die Emailadresse des Leser/Zuschauers/Zuhörers abonniert werden und du bestimmst ganz allein, wann, wie oft und mit welchen Inhalten du Emails versendest. Gerade große US-amerikanische Autoren und Blogger sind schon vor Jahren dazu übergegangen ihre Newsletter ebenso werthaltig zu machen und zu vermarkten. Und auch kleine Blogger wie Der Generalist tun das ;-) Du weißt, was jetzt kommt! Wenn du also noch kein Newsletterabonnent bist, kannst du das nun kostenlos werden. Einfach dieses kleinen Button anklicken und dem Menü folgen und so keinen Artikel mehr verpassen - wir lesen uns dort jeden Monat!

Fazit

Show your work - Austin Kleon

Auch ich habe bis zu meinem Fotoblog, den ich vor etwa fünf Jahren ins Netz gestellt habe, nichts von dem, was ich kreatives tue, öffentlich gezeigt. Natürlich war es eine Überwindung das dann zu tun. Mit Der Generalist, einer Seite, die ich seit knapp einem Jahr wöchentlich bespiele, war die Hürde auf der einen Seite ehrlich gesagt noch viel höher, weil die Inhalte viel persönlicher sind. Aber durch die positiven Erfahrungen meiner ersten Website (und auch durch euer schönes Feedback!) war es auf der anderen Seite dann auch wieder recht leicht. Ich hoffe, dass ich mit diesem Artikel wenigsten eine Leserin oder einen Leser dazu motivieren konnte, ihre Arbeit öffentlich zu machen. Zeig', was du kannst!

 

 

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